JazzSongs

20lastsongs

© jean m. laffitau

20lastsongs v.l.n.r.: Thomas Seibel,dr; Tobias Lyding, Bass; Conny Maurer, voc; Peter Maurer, pno;

Ich schreibe Songs seit ich die Akkordgriffe von C-Dur kenne.


Natürlich hat meine musikalische Sozialisation vor dem Hintergrund der Pop- und Rockmusik der 1970er-Jahre stattgefunden, aber die intensivste Andockstation waren für mich die Beatles, deswegen war ein Song die natürlichste und selbstverständlichste Art der musikalischen Äußerung.


Im Lauf der Teenagerjahre sammelten sich in meinem Ordner über 100 Songs, die ich, weil ich Noten zwar lesen, aber schlecht schreiben konnte, alle auswendig gelernt hatte, mit den Akkordsymbolen über dem Text. Alas, seit hunderten von Jahren gibt es diesen Weg der Gitarre als Liedbegleitungs-instrument, Ab- und Aufschlag im Abecedario...alles kehrt wieder.


Mein zweites Leben als Songwriter begann mit einer Band, die eigentlich Top-40-Programm spielte, dann an langen Abenden eigene Songs entwickelte. 2003 stellten wir sie alle zusammen und nahmen sie als "the perfect friday club" auf (mit Verspätung auf Chubb-Records erschienen).


2008 brachten wir alle Arrangements in Richtung Jazz, was viel besser zu uns passte. Meine Idee beim Schreiben war ab da, jedes Thema - wenn es sich anbot - in einen Jazzstil zu verpacken, z.B. das Thema "Global Warming" in einen klassischen Blues, das Thema "Müll" in einen Miles-Davis-Groove, das Quicklebendige eines Mädchens in lauter Taktwechsel, etc., so dass die musikalische Struktur einen Kommentar zum Text abgibt. In schwierigen Zeiten war das Songschreiben ein reinigender Prozess, der Gedanken ordnen und Gefühlen ein Ventil sein konnte.


Zuletzt hieß das Projekt "20lastsongs": Es braucht nicht 20 Millionen Songs zur Auswahl...In meiner Schublade liegen also etwa 50 Songs...

dictionary of social affairs

Wörterbuch der sozialen Angelegenheiten

Als ich 2014 zum ersten Mal in der Band ARTett meiner Kollegin Barbara Neumeier (Blockflöte) mitspielte, empfand ich es als eine große Inspiration und gleichzeitig Herausforderung in einer Besetzung zu agieren, die gleichzeitig Jazz-typisch und untypisch ist. Da ich etwas zum Repertoire beisteuern wollte, schrieb ich ein erstes Stück, "#1 attempt" und nach und nach entwickelte sich daraus das "dictionary of social affairs", eine Sammlung von 26 Stücken, für jeden Buchstaben des Alphabets eines, wie Lexikoneinträge, wobei die Titel manchmal einen ironischen Subtext zum eigentlichen Song beisteuerten. Ich versuchte dabei, für die klassische wie für die freie Seite der Blockflöte zu schreiben und gleichzeitig, in eine Richtung zu kommen, in der ich (noch) nicht spielen konnte.

Am Ende hatten wir die ersten zehn Nummern im Repertoire, mit einigen Ausflügen zu den weiter hinter liegenden Buchstaben. Und die Leute mochten es, sogar oder gerade die, die sich nicht zu den Jazzfans zählten.

© Astrid Karger

ARTett v.l.n.r.: Barbara Neumeier, rec; Rudy Schaaf, Bass; Christian Balzer, dr;

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Mittlerweile sammeln sich neue Stücke unter dem label "insignificant music", die nach und nach in die Videos einfließen werden.